Marcumar

Thema des Monats Oktober 2006

Marcumar gehört zu den Gerinnungshemmern.
Die Behandlung mit Marcumar verzögert die Blutgerinnung (hebt sie aber nicht ganz auf) und schützt Sie so vor Thrombosen und Embolien. Eine zu starke Marcumarwirkung erhöht das Risiko für Blutungen, eine zu geringe erhöht das Risiko für Thrombosen und Embolien.
Für eine erfolgreiche und sichere Behandlung ist daher folgendes zu beachten:

1. Zu Beginn der Behandlung erhalten Sie einen Marcumarausweis.
Diesen Pass sollten Sie immer bei sich führen. In dem Ausweis werden die Ergebnisse des Quicktestes (bzw. INR-Wert), mit dem die Marcumarwirkung gemessen wird, eingetragen.
Außerdem können Sie aus dem Ausweis die tägliche Dosierung der Marcumartabletten und den Termin zur nächsten Kontrolluntersuchung entnehmen.

2. Jedem behandelnden Arzt und Zahnarzt sollten Sie mitteilen, dass Sie Marcumar bekommen.
Intramuskuläre Spritzen dürfen wegen der Blutungsgefahr nicht gegeben werden.
Bei Eingriffen muss evtl. von Marcumar auf Heparin umgestellt werden.

3. Marcumar sollte immer zur gleichen Tageszeit (am Besten vor dem Schlafengehen) eingenommen werden.

4. Viele Medikamente beeinflussen die Wirkung von Marcumar. Deshalb sollten Änderungen der Medikation nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgen.
Medikamente wie Aspirin, Voltaren, Diclofenac, Ibuprofen sollten nicht eingenommen werden.

5. Auch die Ernährung beeinflusst die Marcumarwirkung.
Essen Sie Vitamin-K reiche Nahrungsmittel in stets gleichen Mengen, um größere Schwankungen der Vitamin-K Zufuhr zu vermeiden.
Zu den Vitamin-K reichen Nahrungsmitteln gehören bestimmte Innereien (Leber und Herz), Geflügel, Brokkoli, Chicoree, Chinakohl, Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat, Garten- und Brunnenkresse, Löwenzahnblätter, Sauerampfer, Sauerkraut, Schnittlauch, Bleichsellerie, roher Spinat, Rotkohl, Zwiebeln (vor allem getrocknet), Pfifferlinge (getrocknet), Steinpilze (getrocknet), Bohnen (weiß, gegart), Linsen, Mungobohnen, Sojamehl (vollfett), Roggenkeime, Weizenkeime, Distelöl, Sonnenblumenöl, Walnussöl.
Es ist also nicht erforderlich, auf diese Nahrungsmittel zu verzichten, sondern es ist wichtig, ausgewogen und ungefähr in gleichen Mengen zu essen.
Kleine Mengen Alkohol können durchaus getrunken werden. Größere Mengen Alkohol verstärken bei akuter Aufnahme die Marcumarwirkung, schwächen sie bei chronischer Aufnahme jedoch ab.

6. Im Falle einer Blutung sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Zeichen für eine solche Blutung können sein:
Nicht stillbares Nasenbluten, Beimengung von Blut zu Erbrochenem, Urin- oder Stuhl, Teerstuhl, plötzlich auftretende Kopfschmerzen oder Sehverschlechterung, sonstige Blutungen.