Medikamenteneinnahme

Thema des Monats April 2008

Wichtig ist, dass Sie Ihre Medikamente so einnehmen, wie sie Ihr Arzt verordnet hat.

Grundsätzlich gilt:

  • Die meisten Medikamente sollte man nach dem Essen einnehmen.
  • Magensaftresistente feste Arzneiformen (Filmtabletten, Kapseln, Dragees) ein bis zwei Stunden vor dem Essen einnehmen.
  • Retard-Tabletten immer im gleichen Rhythmus einnehmen.
  • Sollten Sie einmal versehentlich vergessen, eine Tablette einzunehmen, dann holen Sie dies nach, sobald es Ihnen einfällt (also nicht erst am Tag darauf).
  • Arzneimittel mit einem Glas Wasser bei aufrechtem Oberkörper einnehmen; nicht im Zusammenhang mit Milch, Kaffee, Tee, Mineralwasser, Grapefruitsaft und Alkohol.
  • Patienten, die unter zuviel Magensäure leiden, sollten ihre Medikamente (Protonenpumpeninhibitoren wie z.B. Omeprazol) dagegen abends nach der letzten Mahlzeit einnehmen (denn die Magensaftproduktion ist abends deutlich höher als morgens).
  • Für Bisphosphonate (also z.B. Alendronat, Fosamax, Actonel) gilt: 1 x pro Woche, morgens nüchtern mit 200 ml Leitungswasser, mit aufrechtem Oberkörper, nach der Einnahme nicht mehr hinlegen.
  • Cortison soll sehr früh morgens eingenommen werden. Plötzliches Absetzen kann lebensbedrohlich sein. Um die Cortisongabe zu beenden, muss es vielmehr ausgeschlichen werden.
  • Es gibt Medikamente, die ein besonderes Überwachungsprogramm nach sich ziehen. Darauf wird Sie Ihr Arzt hinweisen. Beispiele sind: Methotrexat und andere Rheuma-Basismedikamente erfordern regelmäßige Laborkontrollen, Amiodarone erfordert regelmäßige Labor- und augenärztliche Kontrollen, Marcumar erfordert INR-Kontrollen etc.
  • Es gibt Medikamente, die nicht zusammen passen. Ein Beispiel ist Marcumar und Ibuprofen (das übrigens frei verkäuflich ist). Insofern sollten Sie gerade in der Selbstmedikation lieber nachfragen, ob sich die Substanzen miteinander vertragen.
  • Pflanzlich bedeutet nicht, dass ein Präparat unschädlich und ohne Nebenwirkungen ist. Gerade Johanniskraut, das auch frei verkäuflich ist, kann mit bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen eingehen.
  • Viele Menschen müssen wegen einer kardiovaskulären Erkrankung ASS 100 zu sich nehmen. Müssen diese nun wegen einer Gelenkerkrankung ein NSAR einnehmen, so kommt Ibuprofen nicht in Frage, da der Therapieeffekt von ASS abgeschwächt oder aufgehoben werden würde. Laut der Arzneikommission der deutschen Ärzteschaft kommt nur Diclofenac in Frage.
  • Antibiotika bei Schwangeren: in der ganzen Schwangerschaft anwendbar: Penicillin, Ampicillin, Amoxicillin, Mezlocillin, Cephalosporine, Erythromycin, Ethambutol, INH, Fusidinsäure. In der ganzen Schwangerschaft zu vermeiden: Aminoglykoside, Tetrazykline, Chinolone, Ribavirin, Chinin. Potentiell embryotoxisch bzw. teratogen: Aciclovir, 5-Flucytosin, Ganciclovir, Griseofulvin, Foscarnet, Itroconazol, Co-Trimoxazol, Ketoconazol, Sulfonamide, Rifampicin, Trimethoprim, Metronidazol, Nitrofurantoin, Nitroimidazole, Clarithromycin, Chloramphenicol.