Schlafapnoe-Syndrom

Thema des Monats Juni 2013

Ca. 10 – 30 % der Erwachsenen schnarchen im Schlaf. Schnarchen an sich stellt aber kein Gesundheitsrisiko dar.
Sehr lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann aber ein erster Hinweis für das so genannte Schlafapnoe-Syndrom sein. Dieses Krankheitsbild tritt bei ca. 5 % der Bevölkerung auf und betrifft v.a. übergewichtige Männer im mittleren Lebensalter.
Bei Schlafapnoe funktioniert die Atmung im Schlaf nicht richtig und es kommt zum Abfall des Sauerstoffs beim Schlafen. Dadurch ist der Schlaf nicht erholsam und die Betroffenen bemerken eine Tagesschläfrigkeit. Außerdem treten Bluthochdruck und eine erhöhte Rate an Herzinfarkten und Schlaganfällen auf. Außerdem sind Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Zerstreutheit und Depressionen zu beobachten. Manche Patienten beklagen auch morgendliche Kopfschmerzen, ein gerädertes, unerholtes Gefühl beim Aufwachen, ein nachlassendes sexuelles Interesse und Erektionsstörungen.
Unter der obstruktiven Schlafapnoe versteht man einen Zustand, bei dem sich die Atemwege bedingt durch die Entspannung der Muskeln des weichen Gaumens verschließen und bei dem der freie Luftfluss behindert ist. Dadurch verstärken sich die Atembemühungen, die am Ende in ein lautes Schnarchen übergehen. Wenn die Atemwege ganz zusammenfallen, setzt die Atmung ganz aus. Dies bemerkt man durch Atempausen. Durch die dadurch einsetzende Schlafunterbrechung nimmt die Muskelaktivität im Halsbereich wieder zu, so dass die Atemwege wieder geöffnet werden. Häufig kommt es zu Atemstillständen, die 10 Sekunden und länger andauern, und die sich hundertfach wiederholen können.
Mit der heutigen Technik ist es möglich, diese Störung zu identifizieren (Schlafapnoe-Screening, Schlaflabor).
Therapeutisch ist es wichtig, ein Normalgewicht anzustreben. 2 Stunden vor dem Schlafengehen sollte Alkohol gemieden werden. Außerdem sollte auf Schlaftabletten verzichtet werden. Man sollte versuchen, nur auf der Seite zu schlafen (z.B. mittels eines Kopfkissens, das man im Rücken platziert, oder mit einem in das Rückenteil des Schlafanzugs eingenähten Tennisball). Ggf. sollten Medikamente gegen verstopfte Nasen erwogen werden.
Sehr häufig sind die o.a. Maßnahmen aber nicht ausreichend.
Die effektivste Form der Behandlung ist die kontinuierliche positive Überdruckbeatmung (CPAP). Dabei werden die Patienten über eine individuell angepasste Maske mit Raumluft beatmet, wobei ein kontinuierlicher positiver Druck den Atemwegen zugeführt wird. Durch diesen Druck werden die Atemwege offen gehalten.