Säure-Basen-Haushalt

Thema des Monats März 2014

Alle Gewebe, alle Flüssigkeiten des Körpers enthalten Säuren und Basen. Sie entstehen durch Nahrungsmittel und insbesondere durch die Stoffwechselvorgänge in den Zellen.

Die Messgröße für den Säure-Basen-Haushalt ist der pH-Wert. Der pH-Wert im Blut liegt stabil zwischen 7.35 und 7.45. Dieser Wert ist unabhängig von der Ernährung oder der körperlichen Aktivität. Durch Abatmen von Kohlendioxid über die Lunge werden mit jedem Ausatmen saure Valenzen entfernt. Darüber hinaus steuern die Nieren über das Bikarbonat die Säureausscheidung.

Bei normaler Lungen- und Nierenfunktion wird es dem Organismus immer gelingen, den Säure-Basen-Haushalt stabil zu halten. Weitere Maßnahmen sind daher nicht erforderlich.

In diesen Haushalt muss man als Arzt nur dann eingreifen, wenn die Atmung des Patienten nicht selbstständig funktioniert (also dann, wenn der Patient vom Beatmungsgerät beatmet wird) oder wenn der Patient vom Dialysegerät abhängig ist. Nur dann greift diese Kompensationsmöglichkeit des Organismus nicht mehr und man muss von außen eingreifen.

Oft hört man, dass man den Urin-pH messen soll, weil man daraus Rückschlüsse auf den pH des Körpers ziehen könne. Der Urin-pH repräsentiert aber nicht den Gesamtorganismus, sondern nur einen kleinen Ausschnitt eines Organes. Er ist genauso wenig repräsentativ wie der pH im Magen.

Entscheidend für den pH des Gesamtorganismus ist der arteriell gemessene pH. Und dieser ist mit den o.a. Kompensationsmechanismen auf ein Zehntel genau konstant.