Cortison

Thema des Monats September 2007

Cortison ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Es ist wichtig für viele Funktionen, die im Körper stattfinden (z.B. Einfluss auf den
Zucker-, Eiweiß-, Fettstoffwechsel, Elektrolyt- und Wasserhaushalt, Anpassen des Organismus an alle Belastungssituationen etc.).

Cortison kann bei vielen ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern eingesetzt werden. Allerdings sind dann höhere Dosen erforderlich, als sie der Körper selbst zur Verfügung stellen kann. Dieser Hormonüberschuss birgt aber auch das Risiko von Nebenwirkungen.

Diese können sein: Gewichtszunahme, Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Blutdruckanstieg, Blutzuckererhöhung, Muskelschwäche, Kaliummangel, Infektanfälligkeit, seelische Veränderungen, grauer oder grüner Star am Auge, Osteoporose. Im Zusammenspiel mit z.B. Diclofenac gibt es ein großes Risiko für Magengeschwüre (Cortison alleine macht dies nicht).

Wichtig zu wissen ist es, dass der Körper seine eigene Cortisonproduktion dann einstellt, wenn über einen längeren Zeitraum Cortison von außen zugeführt wird. Insofern darf man Cortison nach einer längeren Einnahme niemals absetzen, sondern muss es ausschleichen (das abrupte Absetzen kann sogar lebensbedrohlich sein).

Insgesamt gilt:

Das Risiko und das Ausmaß von Nebenwirkungen ist von der Dauer der Therapie und der Dosishöhe abhängig.

Die Mehrzahl der Nebenwirkungen bilden sich mit dem Ende der Therapie wieder zurück.

Die Cortisondosis sollte morgens auf einmal eingenommen werden (der Körper produziert sein Cortison in den frühen Morgenstunden), man imitiert so den normalen Ablauf.

Eine kurzfristige Cortisontherapie hat keine Nebenwirkungen (auch nicht in sehr hohen Dosen).

In der Langzeittherapie sind Dosen unter der so genannten Cushing-Schwelle (7.5 mg Prednison am Tag) deutlich harmloser als oberhalb dieser Schwelle.

Aber auch bei Dosen unterhalb der Cushing-Schwelle besteht ein Risiko für eine Osteoporose. Insofern empfiehlt sich die Einnahme von Calcium und Vitamin D, körperliche Aktivität, das Einstellen des Rauchens (auch Rauchen fördert eine Osteoporose).

Die Therapie ist individuell festzulegen. Hier ist ein enges Zusammenarbeiten zwischen Patient und Arzt notwendig.