Rauchen
Thema des Monats Dezember 2004
Rauchen ist nach einem ungünstigen Lipidprofil der bedeutendste Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Darüber hinaus ist bekannt, dass auch das Risiko für einen Schlaganfall, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit und für Lungenkrebs bei Rauchern erhöht ist.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Rauchen zur COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) führen kann (Zigarettenrauchen ist bei 4 von 5 Patienten die Ursache der COPD). Diese Erkrankung wurde von der WHO mittlerweile an die 5. Stelle der Todesursachen in Industrienationen gesetzt.
Eine englische Untersuchung ergab vor kurzem, dass Nichtraucher im Schnitt 10 Jahre länger leben als Raucher. Rauchstopp im Alter von 60, 50, 40 oder 30 Jahren erhöhte die Lebenserwartung um 3, 6, 9 und 10 Jahre (BMJ 328, 2004; 1519).
Im Tabakrauch sind ca. 4000 chemische Stoffe zu finden (u.a. Ammoniak, Methanol, Blausäure, Arsen, Blei, Cadmium, Formaldehyd , Kohlenmonoxid, Naphthalin, Nitrosamine, Schwefelsäure, Stickoxide, Teer).
“Leichte Zigaretten” sind, was eine Erkrankungswahrscheinlichkeit angeht, nicht weniger gefährlich.
Passivrauchen erhöht ebenfalls das Erkrankungsrisiko für o.a. Krankheiten.
“Die Zigarette ist das einzige Industrieprodukt, das bei bestimmungsmäßigem Gebrauch zum Tode führt.?
(Patrick Reynolds, Enkel des Gründers von Amerikas zweitgrößtem Tabakkonzern.)
Doch wie hört man auf?
Zunächst sollte man erst einmal versuchen, von heute auf morgen aufzuhören. Sollte dies nicht gelingen, bietet sich der Einsatz von medikamentösen Hilfen an. Sehr wichtig ist eine verhaltenstherapeutische Begleitung (Motivation, Bewältigungsstrategien für Rückfallsituationen, Belohnung für das Aufrechterhalten der Abstinenz).
Häufig ist eine Gewichtszunahme nach der Entwöhnung zu bemerken. Diese ist sicher weniger schädlich als weiter zu rauchen. Der Grund für die Gewichtszunahme ist, dass Raucher einen höheren Grundumsatz haben als Nichtraucher und Nikotin appetitzügelnde Eigenschaften besitzt.
Insofern sollte man ca. 200 kcal täglich beim Essen einsparen.
Angesichts dieser Informationen lohnt es sicher, die eigene Position zum Rauchen immer wieder zu überdenken.