Kohlenstoffmonoxidvergiftung

Thema des Monats Januar 2013

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses, nicht reizendes giftiges Gas. Daher wird es kaum wahrgenommen. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen. Ganz gefährlich ist es, Kohlegrills in den Wohnräumen einzusetzen. Leider kommt es dadurch immer wieder zu Todesfällen.

Wenn dieses Atemgift über die Lungen in den Blutkreislauf gelangt, bindet es an das zentrale Eisenatom des Hämoglobins und behindert so den Sauerstofftransport im Blut, was zum Tod durch (inneres) Ersticken führen kann. Dabei sehen die Verstorbenen ganz rosig aus. Symptome einer leichten Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und Grippe-ähnliche Symptome.

Die individuelle Kohlenstoffmonoxidtoleranz wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie die ausgeführte Tätigkeit, die Atemfrequenz, Vorschädigungen oder Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen u.a.
Kohlenstoffmonoxid bindet etwa 325mal stärker an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin als Sauerstoff. Bei einem Kohlenstoffmonoxidanteil von 0,1 Prozent in der Atemluft wird etwa die Hälfte der roten Blutkörperchen deaktiviert. Bei einem Atemluftanteil von über einem Prozent tritt der Tod binnen ein bis zwei Minuten ein. Die Eliminationshalbwertszeit des Kohlenstoffmonoxid aus dem Blut beträgt 2 bis 6,5 Stunden, abhängig von der aufgenommenen Menge an CO und der Atemfrequenz des betroffenen Menschen.
Durch die Bindung des CO an Hämoglobin werden konventionelle Pulsoxymeter getäuscht und geben fälschlich hohe Sauerstoffsättigungsraten an. Mit neueren Pulsoxymetern kann jedoch auch der CO-gesättigte Anteil des Hämoglobins wahrgenommen werden.
Patienten mit einer ausgeprägten Kohlenstoffmonoxidvergiftung werden intubiert und mit 100 % Sauerstoff beatmet. Durch das dann deutlich erhöhte Sauerstoffangebot wird das Kohlenstoffmonoxid vom Hämoglobin verdrängt und der Betroffene kann überleben.