Delirium tremens

Thema des Monats Januar 2012

Das Delirium tremens stellt eine potentiell lebensbedrohende Komplikation im Alkoholentzug bei einer länger bestehenden Alkoholkrankheit dar. Ein Delir ist dabei ein hirnorganisches Syndrom, das charakterisiert ist durch gleichzeitig bestehende Störungen des Bewusstseins (mit Halluzinationen) und der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, des Gedächtnisses, der Psychomotorik, der Emotionalität und des Schlaf-Wach-Rhythmus. Die Dauer ist sehr unterschiedlich und der Schweregrad reicht von leicht bis zu sehr schwer.

Die Sterblichkeitsrate des unbehandelten Delirs liegt bei ca. 15 %. Nach 5 – 7 Tagen tritt üblicherweise eine Erholung ein. Schlafstörungen, Ängste und vegetative Symptome wie Zittern, Herzrasen, Schwitzen u.a. können allerdings noch bis zu 6 Monate bestehen bleiben. Dies ist letztlich auch der Grund, dass viele Alkoholkranke in dieser Zeit rückfällig werden.

20 – 30% aller Alkoholdelire werden durch epileptische Anfälle eingeleitet.

Nicht selten sind Delire, die im Rahmen anderer Alkoholfolgekrankheiten wie Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magen-, Darmblutung bei Leberzirrhose oder Lungenentzündungen auftreten. Wird der Patient wegen dieser Krankheiten ins Krankenhaus eingewiesen und bekommt dort keinen Alkohol mehr, dann kann zu diesen Erkrankungen das Delir als erschwerender Faktor dazukommen.

Meistens ist eine stationäre Einweisung in ein Krankenhaus notwendig. Beim Vollbild ist sogar die Unterbringung auf einer Intensivstation erforderlich.