Aktuell
Thema des Monats März 2025:
Medienkonsum
Tipps für einen gesunden Umgang mit digitalen Medien
Medienkonsum durchdringt viele Bereiche der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen – vom Familienleben bis zum Schulalltag – und sorgt dabei nicht selten für Konflikte. Ohne Smartphone aus dem Haus zu gehen oder eine längere Zeit offline zu sein, ist für Jugendliche kaum denkbar.
Eine zeitweise intensive Beschäftigung mit dem Smartphone, Online-Angeboten oder Videospielen muss nicht direkt in eine Abhängigkeit führen. Für Eltern ist es aber nicht immer leicht zu erkennen, ob ihr Kind nur phasenweise von einem Spiel oder Online-Angebot fasziniert ist oder ob es sich um ein problematisches Nutzungsverhalten handelt. Der Übergang zu einer exzessiven Mediennutzung kann fließend verlaufen. Die Verhaltensweisen und Gefühle der Betroffenen ähneln dabei anderen nicht-substanzgebundenen Süchten, wie z. B. der Glücksspielsucht.
Zu den häufigsten Symptomen bei Jugendlichen zählen:
- zeitlich unkontrollierter, oft stundenlanger Medienkonsum
- stetige Erhöhung der Nutzungszeiten
- übermäßige gedankliche Beschäftigung mit den Lieblingsspielen oder sozialen Netzwerken
- misslingende Versuche, die Mediennutzung zu reduzieren
- Vernachlässigung der (außer-)schulischen Verpflichtungen und sozialen Kontakte
- Entzugserscheinungen bei Nichtkonsum, z. B. Wut, Reizbarkeit, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit
- körperliche Begleiterscheinungen wie Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafmangel
- Verheimlichung oder Verharmlosung des Nutzungsverhaltens und möglicher Folgeprobleme.“
Tipps für eine ausgewogene Mediennutzung in der Familie
Wie viel Zeit dürfen Jugendliche vor dem Bildschirm verbringen? Bei der Vielzahl an Geräten in den meisten Haushalten ist es gar nicht leicht, den Überblick über die gesamte Bildschirmzeit zu behalten.
Hier ist es sinnvoll, verpflichtende Vereinbarungen für die ganze Familie aufzustellen. So werden Kinder und Jugendliche dabei unterstützt, ein eigenständiges und verantwortungsbewusstes Medienverhalten zu entwickeln. Eltern haben hier übrigens eine wichtige Vorbildfunktion!
Um feste Medienzeiten zu vereinbaren, können sich Eltern an den Empfehlungen der „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in der Kindheit und Jugend“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) orientieren.
Diese empfiehlt eine freizeitliche Nutzung digitaler Medien für Jugendliche ab 12 Jahren für höchstens 1-2 Stunden täglich, für 16- bis 18-Jährige nicht mehr als 2 Stunden täglich. Die Empfehlungen sind als Richtwerte zu verstehen und die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen.
Weitere Tipps für Eltern zur Mediennutzung bei Jugendlichen:
- Die Altersempfehlungen beachten und Inhalte vorher überprüfen.
- Eine inhaltliche Begleitung ermöglichen und mit Jugendlichen in Kontakt bleiben.
- Die Mediennutzung regelmäßig gemeinsam reflektieren.
- Je nach Alter den Internetzugang beschränken und Jugendschutzfilter nutzen.
- Bei einem problematischen Nutzungsverhalten können Jugendliche zu einem Selbsttest ermutigt werden und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.“
Weitere Tipps unter https://www.ins-netz-gehen.info/net-piloten/
[aus dem BZgA Newsletter vom 07.02.2025 anlässlich des Safer Internet Day am 11. Februar 2025]