Leukämie

Thema des Monats August 2015

Blut- und Knochenmarkuntersuchung erlauben eine genaue Aussage darüber, ob und an welcher Art von Leukämie der Patient erkrankt ist. Besteht der Verdacht auf eine chronisch lymphatische Leukämie (CLL), kann die histologische Untersuchung (also unter dem Mikroskop) eines Lymphknotens weiterführen. Wird tatsächlich eine Leukämieerkrankung festgestellt, schließen sich weitere Untersuchungen an, um die Ausbreitung der Erkrankung auf Lymphknoten und andere Organe im Körper zu bestimmen. Hierzu kommen Ultraschalluntersuchung, die Computertomographie (CT) und die Kernspintomographie (MRT) zum Einsatz.

Ausschlaggebend für die Wahl der in Frage kommenden Behandlungsverfahren sind die Ergebnisse der Blut- und Knochenmarksuntersuchungen. Durch moderne Laborverfahren ist es heute möglich, die verschiedenen Leukämieformen (AML, ALL, CML und CLL) in viele weitere Unterformen zu unterteilen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Bösartigkeit, Heilungsaussichten und Behandlungsoptionen zum Teil erheblich voneinander. Die Kenntnis des Leukämietyps ist somit eine wichtige Voraussetzung für eine gezielte Behandlung, die so individuell wie möglich auf den einzelnen Patienten abgestimmt wird.

Da eine Leukämieerkrankung vom Knochenmark – dem Ort der Blutbildung – ausgeht, muss bei Verdacht auf Leukämie auch das Knochenmark untersucht werden. Unter örtlicher Betäubung wird aus dem Beckenknochen, gelegentlich auch aus dem Brustbein, eine kleine Menge Knochenmark entnommen.

Der Patient spürt dabei für einen kurzen Augenblick ein schmerzhaftes Ziehen, das durch den Unterdruck beim Ansaugen des Marks hervorgerufen wird. Zusätzlich kann der Arzt mit einer speziellen, etwas dickeren Hohlnadel einen etwa 2 cm langen Gewebezylinder aus dem Knochen stanzen.