Herzklappe

Thema des Monats Oktober 2004

Die Deutsche Herzstiftung hat den November unter das Motto “Herzklappenerkrankungen” gestellt. Zur Einstimmung möchte ich bereits jetzt einige Details referieren.

Viele Menschen sind aus verschiedenen Gründen von einer Herzklappenproblematik betroffen. In aller Regel fällt ein Herzklappenschaden beim Abhören durch den Hausarzt auf. Zur weiteren bzw. genauen Einordnung dient die Echocardiographie (Ultraschall des Herzens). Nur ein kleiner Prozentsatz der Patienten mit Herzklappenproblematik muss operiert werden. Je nach Situation kommt dann ein Eingriff mit einem Herzkatheter, eine Rekonstruktion (Erneuerung) der Herzklappe, eine Bioprothese (aus Schwein) oder eine Kunststoffprothese in Frage. In all diesen Fällen (also Herzklappenfehler oder erneuerte Herzklappe) ist es wichtig, die sogenannte Endokarditisprophylaxe zu beachten. Bei allen Eingriffen, bei denen potentiell Blut fließen kann (also Zahnarztbehandlung, Magen- oder Darmspiegelung, beim Urologen oder beim Frauenarzt) können Keime in die Blutbahn gelangen, die sich an die vorgeschädigte Klappe bzw. an die operierte Herzklappe festsetzen, und diese dann vollständig zerstören.
Daher ist es wichtig, vor und nach einem solchen Eingriff ein Antibiotikum einzunehmen. Welche Substanzen bei welchen Eingriffen einzunehmen sind, ist in diesem  Merkblatt (Herausgeber: Herzzentrum.de) nachzulesen.
Am besten, Sie sprechen zuvor mit Ihrem Hausarzt.

Auf einen weiteren Aspekt möchte ich noch hinweisen.
Im Zusammenhang mit einer operierten Herzklappe ist meist eine lebenslange Marcumareinnahme notwendig. Damit die Therapie klappt, sind regelmäßige Blutentnahmen (zur Bestimmung von Quick bzw. INR) notwendig. Für manche Patienten kommt auch eine Selbstbestimmung mit Coaguchek® in Frage. Diesbezüglich können Sie mich gerne ansprechen.

Im Übrigen ist es wichtig, dass man vor zahnärztlichen Eingriffen in Absprache mit dem Hausarzt das Marcumar pausiert und auf Heparin umstellt. Gleiches gilt auch für andere Eingriffe. Spritzen in den Muskel können unter Marcumar nicht mehr gegeben werden. Einzelheiten sind jeweils genau abzusprechen.