Herz-Kreislauf-Stillstand

Thema des Monats Juli 2018

In Deutschland erleiden jährlich über 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses und werden vom Rettungsdienst versorgt. Nur zehn Prozent der Betroffenen überleben. In fast der Hälfte der Fälle ist jemand in der Nähe, der rechtzeitig helfen könnte. Doch nur ein Drittel der Beobachter trauen sich, im Ernstfall einzugreifen.

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: “Viele wissen nicht, dass im Ernstfall jede Sekunde zählt. Wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird, können sich die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verdoppeln bis verdreifachen. Jedes Jahr könnten so in Deutschland 10.000 Leben zusätzlich gerettet werden. Das Bewusstsein dafür muss im eigenen Alltag beginnen. Jeder von uns kann zum Lebensretter werden. Wichtig ist, nicht wegzusehen, sondern aktiv zu werden und zu helfen mit ‘Prüfen, Rufen, Drücken‘.”

“Jeder Laie kann sofort effektive Maßnahmen einleiten. Das Wichtigste ist, professionelle Hilfe zu holen, also den Notarzt über die Telefonnummer 112 zu alarmieren. Das Nächste ist die aktive Wiederbelebung: Für eine effektive Herzdruckmassage muss man mit durchgestreckten Armen und voller Kraft etwa 100 bis 120 Mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter tief auf das Brustbein etwa zwischen den Brustwarzen drücken. Orientieren kann man sich dabei am Rhythmus von »Staying alive«. Wiederbelebung ist wirklich kinderleicht, jeder kann es.” (Prof. Dr. Bernd W. Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln).

[aus einer Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 08.02.2017]